Nach Vegas wurden sämtliche Nationalparks unter die Lupe genommen. Gestartet wurde mit dem eindrücklichen Valley of fire. Dieser Name ist ganz schön passend, denn das ganze Tal erleuchtet in feuerroten Farben, da sämtliche Steine und Hügel aus rotem Sandstein bestehen und vor Millionen von Jahren aus Wanderdünen geformt wurden. Wir kletterten auf einer dieser Hügel um uns das Ganze Szenario von oben herab anschauen zukönnen.
Der nächste Nationalpark auf unserer Liste hiess Zion Nationalpark. Auch hier unternahmen wir eine kleinere Wanderung, die uns zu einer Art Aussichtsplattform brachte. Die Aussicht war phenomenal. Wir schauten in eine Schlucht umgeben von einer Menge verschiedener Canyons. Diese bestehen aus orangerotem und braunem Sandstein. Ein Gelände gibt es nicht und so beugten wir über die Steine hinaus und blickten hinab in diese Tiefe Schlucht. Das Adrenalin strömte durch sämtliche Knochen. Für Yanik, Celinas Freund, war es zugleich eine gute Therapie, gegen seine leichte Höhenangst.
Noch besser gefallen hat uns der Bryce Canyon. Dieser Nationalpark besteht aus etlichen farbigen Steinpyramiden und erinnert an ein riesiges natürliches Amphitheater. Die Felsen erhielten ihre spezielle Form durch Erosion Millionen von Jahren zuvor. Dieses Naturphänomen ist wirklich unglaublich, man kann sich nur schwer vorstellen, dass dies nur von Wind und Wetter enstanden sein sollte.
Auch der Grand Canyon ist nicht ohne. Er erinnerte uns sehr an den Waimea Canyon, welchen wir in Hawaii gesehen haben, nur das der Grand Canyon, wie der Name schon sagt, wirklich riesig ist. Die Schlucht wurde während Jahrmillionen vom Colorado River ins Gestein gegraben und sie zieht sich in einer unglaublichen Länge hin. Wir machten uns einen Spass daraus, auf die herausragenden Steine zu klettern und unseren Mut wieder einmal mehr auf die Probe zu Stellen. Unser Adrenalinspiegel wird in letzter Zeit ziemlich oft an seine Spitze getrieben.
Unser Highlight von all diesen Naturwundern ist jedoch eindeutig The Wave, da sind wir uns alle drei einig. The Wave ist eine bizarre Formation aus versteinerten Sanddünen, die aussehen wie eine Welle. Dieses einzigartige Phänomen liegt im Vermilion Cliffs Nationalpark in der Nähe von Page, Arizona (hier liegt auch der berühmte Antelope Canyon, den wir aus Zeitgründen leider nicht besuchen konnten). Täglich bekommen nur 20 Personen die Erlaubnis, diesen Nationalpark betreten zu dürfen. Von diesen 20 haben 10 Leute ihr Ticket Monate bis Jahre zuvor im Internet ergattert. Die restlichen 10 Tickets werden einen Tag zuvor in einer Lotterie vor Ort vergeben. Da wir in der Nähe waren und Zeit hatten, wollten wir unser Glück versuchen, obwohl die Chancen sehr sehr klein sind. Wir hörten von Personen, die seit Monaten praktisch täglich dorthin gehen und bis jetzt noch nie Glück hatten. Insgesamt waren es 109 Teilnehmer, in 46 Gruppen verteilt, die an der Lotterie teilnahmen. Pro Gruppe darf nur eine Person mitmachen. Jeder Gruppe wurde eine Nummer zugeteilt, wir erhielten die 37. Und welches war die zweite Nummer, die aufgerufen wurde??? Natürlich, die 37!!! Wir konnten unser Glück kaum fassen. Tags darauf machten wir uns also auf den Weg zu dieser Welle. Die ca. 1.5 stündige Wanderung führte uns durch wüstenähnliches Gebiet, wobei der Sand einen sehr rötlichen Schimmer hat. Wir konnten es kaum erwarten, zu unserem Endziel, der Welle zu gelangen. Als wir schliesslich dort ankamen waren wir komplett sprachlos. Noch nie zuvor haben wir so etwas Spezielles gesehen. Man kann es kaum glauben, dass dieses Gebilde bloss durch Naturphänomene entstanden sein soll. Es sieht aus als wären all diese feinen Linien, die die Welle ausmachen, sorgfältig von Hand in den Sand gezeichnet worden. The Wave ist ein perfektes Fotomotiv. Wir verbrachten eine lange Zeit damit, uns in den verschiedensten Positionen in diese Welle zu stellen und Fotos zu schiessen. Das Endergebnis ist der Hammer. Natürlich erforschten wir auch die Umgebung darum herum. So kletterten wir auf einen ziemlich hohen Hügel, von dem man eine super Aussicht auf die ganze Landschaft hatte. Was für ein gelungener Tag!
Die Tage darauf waren weniger spektakulär. Die meiste Zeit davon bestand aus Auto fahren. An einem dieser Tage fuhren wir zudem durch das Monument Valley, ein Tal in dem mehrere grosse Klötze aus Sandstein aus dem Boden herausragen. Nach all diesen wunderschönen Canyons und vor allem nach der unglaublichen “The Wave“ hat uns diese Monument Valley nicht von den Socken gehauen. Nach etlichen gefahrenen Kilometer kamen wir schliesslich in Austin Texas an. Hier verbrachten wir 2 Nächte etwas ausserhalb der Stadt. Austin war recht enttäuschend. Einmal mehr waren wir geschockt von den Massen an Obdachlosen die es hier gibt. Das einizige Highlight war das in römischem Stil gebaute Gerichts- und Parlamentsgebäude, indem früher Expresident George Bush seine Zeit als Gouverneur verbracht hatte. Man kann sich hier die verschiedenen Gerichtssääle anschauen und zudem kann man sich darüber informieren, welcher Gerichtsfall als nächstes auf dem Programm steht.
Nach Austin Texas gings weiter nach Houston Texas. Über diese Stadt selber gibt’s nicht viel zu berichten, da wir hier nur das Naturwissenschaftliche Museum besuchten, welches sehr eindrücklich war. Es gab eine grosse Dinosaurier-Austellung, an der einem eine Menge Knochenfunde präsentiert werden. Die Knochen sind so zusammengefügt, wie die Forscher glauben, dass die Dinosaurier ausgesehen haben sollen. Ausserdem gibt es ein Texas Wildlife, eine Ägyptische, und eine Maya Austellung. Insgesamt war es ein sehr lohnender Ausflug.
Richtig gut gefallen hat uns New Orleans, die Stadt des Jazz, Blues, Funk usw. Es ist die Stadt der Künstler und die alten, im französischen Stil gebauten Quartiere verleihen ihr einen ganz besonderen Charme. Man fühlt sich überhaupt nicht wie in einer Grossstadt, eher wie 50 Jahre in der Zeit zurückgesetzt. An jeder Ecke ist man von Blues – oder Jazzklängen, die einem zum tanzen mitreissen. In der bekannten Bourbon Street geht die Post ab. Man fühlt sich wie am Ballermann auf Mallorca. Es tummeln sich eine Menge betrunkene Touristen und Einheimische hier herum, weshalb man zuweilen von nicht ganz so angenehmen Düften umgeben ist. Kulinarisch hat New Orleans ebenfalls viel zu bieten. An kleinen aber feinen Restaurants mit einem schönen Ambiente mangelt es nicht. Wir hatten eine Menge Spass in dieser tollen Stadt.
Die Fahrt von New Orleans nach Orlando dauerte eine halbe Ewigkeit, kein Wunder bei einer Entfernung von 1100 Kilometer. Da Yanik jedoch bereits am 08. April von Orlando wieder zurück in die Schweiz flog, mussten wir uns diese Fahrt wohl oder übel antun. So verbrachten wir 10 Stunden im Auto bis wir ziemlich müde in Orlando ankamen. Tags darauf belohnten wir uns mit ausgiebigem Shoppen, etwas dass man niergendswo besser kann als in den zahlreichen Outlets, die USA zu bieten hat. Am Mittwoch war es dann so weit. Einmal mehr hiess es Abschiednehmen von Yanik. Nach dieser traurigen Angelegenheit ging es für uns weiter nach Sarasota, einer Stadt in der Nähe von St. Petersburg.
Wir besuchten das Ringling Museum. John Ringling war ein sehr bekannter Mann in der Zirkus Szene. Sein Zirkus “Ringling Brother Circus“, welcher er mit seinen Brüdern führte, war einer der bekanntesten seiner Zeit. Durch dieses Geschäft wurde er zu einem der reichsten Männern Amerikas. Im Museum kann man alte Zirkusgegenstände betrachten und es gibt eine Austellung eines Minizirkus, welche uns sehr fasziniert hat. Zu bestaunen gibt es zudem die Villa, in der John Ringling seiner Zeit lebte. Es ist ein unglaublich schönes Haus mit einer Veranda mit Blick auf das Meer. Man fühlt sich wie ein/e König/in, wenn man über diese mit goldverzierte Veranda läuft. John Ringling hatte eine Schwäche für Kunst. Seine Kunstsammlung ist ebenfalls in diesem Museum ausgestellt. Der wunderschöne Rosengarten und der Park welcher das Museum umgibt sind das Tüpfchen auf dem i. Alles in allem eine wirklich sehr beeindruckende und gelungene Austellung.
Die letzten vier Tage verbrachten wir bei unseren Verwandten, Jeannie und Bernice, in Fort Lauderdale. Sie sind unsere Grosscousins. Bernice wird bald stolze 90 Jahre alt und sie ist die Mutter von Jeannie. Mit diesen zwei Powerfrauen kann man wirklich Spass haben!! Zudem lieben wir all ihre meist sehr lustigen Storys, glaubt uns, sie haben eine Menge davon auf Lager. Sie sind extrem liebevoll und kümmerten sich super um uns. Wir fühlten uns wie Könige!!
Nach einer super Zeit in den United States of America und stolzen 11’000 gefahrenen Kilometer stürzen wir uns nun ins nächste Abenteuer: Kolumbien wartet bereits auf uns 😉