Unser Roadtrip quer durch die USA startete in San Diego. In dieser südlichen Stadt mit wunderschönen Sandstränden bereiteten wir unsere Reise vor. Wir planten die Route und buchten ein Mietauto. Das Auto zu mieten war aber gar nicht so einfach, da wir beide noch keine 25 Jahre alt sind. Nach einer grosszügigen Bezahlung einer Unter25 Gebühr stand uns aber nichts mehr im Weg.
In San Diego besuchten wir den Hafen, wo zwei Flugzeugträger stationert waren. Vor so einem riesigen Schiff zu stehen fanden wir sehr eindrücklich. Einen anderen Tag verbrachten wir am gut besuchten Mission Beach. San Diego besitzt eine super Küche, welche vorallem aus mexikanischem Essen besteht. Wen verwundert es, die mexikanisch Grenze (Tijuana) liegt ja auch nur 30 Fahrminuten entfernt. Die zahlreichen Mexikaner bringen auch einen gewissen Schwung in diese Stadt und beleben das Nachtleben!
Eine kurze Fahrt brachte uns für eine Nacht an die Laguna Beach. Ein Strandvorort von Los Angeles, wo sich vorallem Wohlhabende niederlassen. Den Tag genossen wir am Strand, welcher aber nicht aussergewöhnlich schön war. Einfach ein ganz normaler Sandstrand.
Nun wagten wir uns in den Kern von Los Angeles. Yannick gefiel es gar nicht durch dieses Strassen-Wirrwarr zu fahren. Für 30km braucht man geschätzte 90min. über vollgefüllte Strassen mit bis zu 9 Spuren in eine Richtung. Am ersten Tag besuchten wir das berühmte Hollywood. Wir schlenderten über den Walk of Fame und machten uns auf die Suche nach bekannten Namen auf den Sternen. Später fuhren wir durch die Bonzengegenden wie Beverly Hills oder Bel Air und betrachteten dort die Villen.
Am zweiten Tag in Los Angeles fuhren wir die vielen Strände ab. Zuerst besuchten wir Santa Monica, wo ein riesiger Pier mit einem kleinen Freizeitpark auf uns wartete. Dort ist auch das Ende der berühmten Route 66. Weiter gings zum bekanntesten Strand, Venice Beach. Auf dem Boardwalk (Strandstrasse) trifft man allerlei Leute an wie Bodybuilder die am Strand trainieren, Rollschuhfahrer/innen, halbnackte Frauen und viele Hipster.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter über Malibu nach Santa Barbara. Nach einer Shoppingtour in einer Mall zogen wir uns zurück in unser Motel.Wie fast in ganz Kalifornien sieht man auch in Santa Barbara einen extremen spanisch-mexikanischen Einfluss. Alle Häuser besitzen weisse Fassaden mit roten Dächern. Santa Barbara ist übrigens auch die teuerste Wohngegend der USA. Dies sieht man auf den Strassen, wo nur die neuste Mode getragen wird.
Am nächsten Tag fuhren wir dem Pazifik entlang in Richtung Norden, die sogenannte Big Sur. Das Wetter war herrlich und es gab viel zu sehen. Die Landschaft ist malerisch, von hohen, felsigen Klippen über grüne saftige Grasfelder. An den Stränden tummeln sich riesige See-Elefanten. Diese Strecke erinnerte uns ein wenig an die Great Ocean Road in Australien. Erst spät am Abend kamen wir in Monterey an.
Wieder einmal mussten wir uns durch dichten, mühsamen Verkehr kämpfen. Wir waren auf dem Weg nach San Francisco. Wir hatten vier Nächte in San Francisco gebucht, zwei in der Innenstadt und zwei ein bisschen ausserhalb. Von einem Freund, welchen wir in Vietnam kennen gelernt haben, bekamen wir Tipps von guten Plätzen sowie Restaurants. Am ersten Abend besuchten wir das Off-the-grid. Dort versammeln sich jeden Freitag Abend eine Menge Strassenbuden. Zahlreiche Besucher machen diesen Ort dann zu einem richtigen Ess-Festival. Es wird gegessen, getrunken, gesungen und geschwatzt. Wir hatten grossen Spass und kamen mit vollem Magen zurück ins Hotel.
Den nächsten Tag verbrachten wir vor allem in der Innenstadt. San Francisco, die Stadt der Obdachlosen. Wir haben noch nie so viele Obdachlose gesehen wie in San Fran. Überall liegen sie am Strassenrand und versuchen ein paar Cent zu erbetteln. Wir sahen Obdachlose die sich mitten auf der Strasse Heroin gespritzt haben oder mit blutunterlaufenen Augen umherirren. Szenen welche wir in San Fran eigentlich nicht erwartet hätten. Beim Rathaus war es am schlimmsten, das Gebäude selber ist aber wunderschön und wurde nach dem zerstörenden Erdbeben 1906 komplett neu errichtet. Beim Bernal Heights Park schafften wir uns einen Ausblick über ganz San Francisco. Mit 800’000 Einwohnern ist SanFran übrigens nur die dritt grösste Stadt Kaliforniens.
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der kalifornischen Weine. Wir machten einen Ausflug ins Sonoma und bekanntere Napa Valley. Aufgrund des mediterranen Klima gedeihen dort vorallem die Rebsorten Cabernet Sauvignon, Zinfandel und Chardonnay. Viele bekannte Winzer haben ihren Sitz im Napa Valley und gehören zu den Weltbesten. Wir machten halt beim Castello di Amorosa, einer echten Burg welche als super Fotomotiv diente. Bei Cline Cellars degustierten wir uns durch die Weine und kauften schlussentlich ein süffiger Weisser. Am Abend fuhren wir zum San Francisco Flughafen um Yanik, Celinas Freund abzuholen. Er wird uns nämlich die nächsten drei Wochen begleiten. Nach der Wiedervereinigung der zwei Verliebten fand auch dieser Tag ein glückliches Ende.
An diesem Montag besuchten wir den Palace of fine arts. Ein Tempel, welcher aussieht als wäre er vor langer Zeit aus Rom entwendet worden. Eine riesige Kuppel mit vielen Säulen prägen dieses Kunstwerk. Weiter gings zur Fishermans Wharf, dem bekanntesten Pier San Frans. Das kostenlose mechanische Museum hatte es uns angetan. An alten Spielautomaten durften wir uns austoben und wurden zu Kindern. Den Rest des Tages verbrachten wir mit einer Shoppingtour durch die Innenstadt.
Mit einer Fähre fuhren wir an diesem Tag zur ausgedienten Gefängnisinsel Alcatraz. Bekannte Verbrecher wie Al Capone, Robert Stroud oder Machine Gun Kelly verbrachten dort ihre weniger ruhmreichen Zeiten. Mit einem Audioguide ausgerüstet wagten wir uns durch all die Zellen, Duschen oder dem Aussenhof. Die ganze Tour dauerte ca. 2 Stunden. Es war ein super Erlebnis zu sehen wie dieses Hochsicherheitsgefängnis funktionierte. In den 29 Betriebsjahren ist übrigens nie ein Häftling lebendig ausgebrochen. Zurück auf dem Festland ging es weiter zur Golden Gate Bridge. Diese rote Brücke von 1937 ist ein erstaunliches Bauwerk. Mit der Skyline San Frans im Hintergrund ein super Motiv. Nach vielen Fotos fuhren wir zu einem weiteren Highlight, dem 300km entfernten Yosemite Nationalpark.
Zwei Tage wanderten wir durch dieses Weltnaturerbe. Geblieben sind uns vorallem die riesigen Wasserfälle, beeindruckenden Felsen aus Granit und den Riesenmammutbäumen. Wir fühlten uns ein bisschen wie zurück in der Schweiz. Das Frühlingwetter tat uns sehr gut.
Vier Stunden sollte die fahrt vom Yosemite NP nach Lone Pine dauern. Da mehrere Pässe wegen der Winterzeit geschlossen waren mussten wir eine „kleine“ Umfahrung in Kauf nehmen. Aus den geplanten vier Stunden wurden neun! Zum Glück war die Fahrt sehr abwechslungsreich, wir sahen Schnee, Wüste und einen Natronsee. Der Mono Lake ist besonders alkalisch als auch salzhaltig. Coole Kalkberge ragen aus diesem See und machen ihn so einzigartig. Spät Abends kamen wir in Lone Pine an und wollten nur noch ins Bett.
Der nächste Tag stand im Zeichen des Death Valleys. Diese Wüste ist der trockenste Ort der USA. Der tiefste Punkt des Tales liegt 86m unter dem Meeresspiegel. Dieses Tal ist vorallem durch seine hohen Temperaturen bekannt. Im März liegen die Temperaturen aber nicht so hoch wie im Sommer wo es bis zu 55 Grad kommen kann. Wir durften uns mit gemütlichen 33 Grad zufrieden geben. Vom Death Valley ging es auf driektem Weg nach Las Vegas / Nevada.
Die nächsten vier Tage verbrachten wir im unglaublichen Las Vegas. Diese Stadt ist eine Wucht, in einem Tag kannst du durch die verschiedenste Länder schlendern. Zum Hotel Paris gehört ein Eiffelturm, im New York eine Freiheitsstatue, im Venetian kann man mit Gondeln und singenden Gondolieri durch Venedig fahren, es gibt eine Pyramide, ein Märchenschloss und vor dem Bellagio ein grosser Springbrunnen. Unser Hotel Circus Circus hatte ein eigener Zirkus im Haus und eine riesige Indoor-Freizeitanlage. Wir verbrachten die Zeit vorallem in den Casinos oder mit Yaniks Freunden aus der Schweiz, welche dort vor kurzem ein Auslandsjahr in Angriff nahmen.
Mehr möchte ich eigentlich auch nicht erzählen, den was bekanntlich in Vegas passiert, dies bleibt auch dort! 😉 Doch eines kann ich sagen, keiner musste die Reise vorzeitlich wegen Geldproblemen abbrechen und aus Frau Just wurde auch nicht Frau Locher. 😉