Unsere erste Insel in Hawaii war Oahu, die touristischte und besiedelste von allen. Hier kosteten wir das Partyleben in vollen Zügen aus. Noch am selben Abend, an dem wir auf der Insel ankamen, trafen wir uns mit einer ehemaligen Schulkollegin, die zufälligerweise ebenfalls in Oahu war. Am nächsten Abend trafen wir uns mit einer anderen ehemaligen Schulkollegin, die auf Oahu einen Englischkurs absolviert. Zusammen mit ihr und ihren Kolleginnen tanzten wir bis spät in die Nacht hinein.
Eine andere Nacht verbrachten wir in einer Karaoke Bar. Dabei lernten wir viele aus unserem Hostel kennen. So zum Beispiel Shayne und Karl, ein Geschwisterpaar aus Australien, Toni aus Italien und Daniel aus Colorado. Daniel besass ein Auto und so nahm er uns an einem Tag mit, um einmal um die ganze Insel zu fahren. Leider war es ausgrechnet an diesem Tag regnerisch und neblig. Deshalb sahen wir von den verschiedenen Stränden leider nicht viel. Wir besuchten einen asiatischen Tempel der ziemlich eindrücklich war. Zudem legten wir einen Stopp bei einer Ananas-Farm ein. Ausser einem leckeren Ananas-Eis gab es dort jedoch nicht viel zu erkunden. Ziemlich cool fanden wir den Norden der Insel. Hier gibt es tolle Strände und perfekte Wellen für Surfer. Zudem kommt dieser Ort dem Paradies ziemlich Nahe. Es ist viel schöner als das überfüllte, touristische Waikiki. So bedauerten wir es ein wenig, dass wir nicht die Zeit hatten, noch ein paar Tage an der Nordshore zu verbringen.
Natürlich besuchten wir den berühmte Hafen Pearl Harbor. Dort gibt es ein Museum mit freiem Eintritt, die Gedenkstätte des untergegangenen Schiffs Arizona, das Kriegsschiff Missouri und ein U-Boot. Wir beschlossen, nur das Museum zu besuchen. Wir fanden es beide sehr eindrücklich und interessant, jedoch muss man ein wenig in Geschichte interessiert sein.
Das Besteigen des Diamond Head Craters liessen wir uns ebenfalls nicht entgehen. Der Diamond Head Crater ist 232 Meter hoch und das Wahrzeichen von Honolulu und Waikiki. Oben angekommen hat man eine tolle Aussicht über die Skyline von Waikiki Beach und Honolulu. Jedoch ist der ganze Krater überfüllt mit Touristen, weshalb der Aufstieg eher mühsam ist.
An einem anderen Tag besuchten wir die Hanauma Bay, eine wunderschöne Bucht, welche früher einmal ein aktiver Vulkan war. Der Krater bietet zahlreiche Fischarten und wenn man Glück hat, sieht man hier Meeresschildkröten. Leider ist auch hier alles sehr touristisch. Man zahlt ca. 8 Dollar Eintritt und nochmals 12 Dollar um die Schnorchelausrüstung zu mieten. Das Riff ist dafür ziemlich schön und man sieht viele farbige Fische. Schildkröten konnten wir an diesem Tag leider keine sichten.
Nach diesen sechs wilden Partynächten und kleinen Ausflügen in Oahu ging es weiter nach Kauai. Diese Insel ist berühmt für seine schönen Wanderwege. Gleich am ersten Abend lernten wir Lena aus der Schweiz kennen. Sie besass ein Auto und lud uns ein, sie am nächsten Tag für einen Hike bei dem Waimea Canyon zu begleiten.
Der Canyon ist ungefähr 16 Kilometer lang und bis zu 900 Meter tief. Der ganze Canyon besteht aus rotem Gestein. Wir machten uns auf einen fünfstündigen Hike entlang des Canyons zu einem wunderschönen Wasserfall. Hier konnte man baden gehen, jedoch war das Wasser ziemlich kalt. Die Landschaft war während des ganze Hikes atemberaubend schön. Wir sind gespannt ob der Grand Canyon den Waimea Canyon an Schönheit noch übertreffen kann.
Den nächsten Tag verbrachten wir nochmals mit Lena. Diesemal hiess unser Ziel die NaPali Coast. Diese Küste bietet malerische Aussichten auf den Pazifik und auf grüne Klippen sowie erstaunliche Wasserfälle. Sie ist neben dem Waimea Canyon ein Wahrzeichen von Kauai. Es gibt nur einen Wanderweg, der sogenannte Kalalau Trail. Der ganze Weg ist ca. 18km lang und beansprucht zwei Tage. Wir absolvierten jedoch nur die ersten zwei Meilen und dann nochmals zwei Meilen ins Landesinnere zu dem sogenannten Jurassic Park Wasserfall. Der ganze Weg war sehr schön und der Wasserfall am Ende war atemberaubend und vor allem extrem hoch. Man konnte dort baden gehen und unter dem Wasserfall hindurch schwimmen. Was für ein Spass. Nach dem Rückweg genossen wir ein erfrischendes Bad im glasklaren Meerwasser und genossen die Wärme der Sonnenstrahlen. Dies war ein wirklich gelungener Tag.
Auch den Tag danach hatten wir grosses vor. Eine Bootstour entlang der NaPali Coast war angesagt. Dabei war das Ziel natürlich viele Wale und Delfine zu sichtigen. Wir wurden nicht enttäuscht. Überall konnte man Wale sehen, leider waren sie an diesem Tag nicht sehr aktiv. Die Delfine dafür umso mehr. Immer wieder sprangen sie in die Luft und drehten sich mehrere Male um die eigene Achse. Zudem konnten wir entlich wieder einmal tauchen gehen. Der Tauchspot war bei weitem nicht so schön wie in Thailand, dafür sahen wir eine riesige Meeresschildkröte. Die NaPali Coast sah vom Wasser aus noch viel schöner aus als tagszuvor auf dem Hike. Der Rückweg wurde etwas hektisch, da das Wetter umschlug und es sehr windig und somit welliger wurde. Celina war auf jedenfall froh, dass sie zuvor eine Tablette gegen Seekrankheit geschluckt hatte. Glücklich und mit etwas verbrannten Köpfen kamen wir ins Hostel zurück.
Am 26. Februar, nach drei wunderschönen Tagen in Kauai, mussten wir die Insel bereits wieder verlassen.
Unsere nächste und letzte Station auf Hawaii hiess Maui. Maui ist im Vergleich zu Kauai wieder etwas mehr bevölkert und somit auch mehr touristisch. Jedoch ist das Bussystem hier deutlich schlechter als auf den anderen zwei Inseln, weshalb wir uns zuerst ein Auto mieten wollten. Wie der Zufall es wollte, traffen wir in unserem Hostel auf Toni, den Italiener, den wir schon auf Oahu kennengelernt hatten. Er sagte uns, dass er am nächsten Tag die berühmte Road nach Hana machen wollte und dass er bereits ein Auto organisiert habe.
So nahmen wir am nächsten Tag alle zusammen die anspruchsvolle Strecke nach Hana in Angriff. Teilweise war es sehr kurvig und extrem eng, jedoch nicht so gefährlich, wie uns von allen gesagt wurde. Da man die ganze Zeit an der Küste entlang fährt, ist es eine wunderschöne Fahrt. Immer wieder hielten wir an, um die Aussicht zu geniessen und Fotos zu knipsen. Überall kommt man an Wasserfällen und schönen Stränden vorbei, zum Teil Strände mit rotem oder schwarzem Sand. Den Abschluss krönt ein toller Hike durch einen Bambuswald. Am Abend traffen wir in unserem Hostel auf Yanick einen Schweizer, der mit dem Auto unterwegs war. Er bot uns an, ihn am nächsten morgen auf den Haleakala Vulkan zu begleiten um dort den Sonnenaufgang zu bestaunen. Der Haleakala ist Mauis einziger Vulkan und mittlerweile nicht mehr aktiv.
Um vier Uhr morgens machten wir uns, alle noch etwas Müde, auf die Socken. Das Frühaufstehen hatte sich gelohnt. Der Sonnenaufgang war atemberaubend! Jedoch war es ziemlich kalt und es windete stark, weshalb wir froh waren, einige Stunden später wieder ins wärmere Klima von Maui zu gelangen. Am Nachmittag fuhr uns Yanick ein wenig um die Insel herum. Zuerst in den Süden, wo wir an einem Strand ein Bad genossen, und danach in den Westen in das Städtchen Lahaina, welches für unseren Geschmack zu touristisch ist.
Das Hostel, indem wir untergebracht waren, veranstaltet jeden Tag verschiedene Touren. Sonntag ist Strandtag. Wir spielten Volley, genossen die Sonne, badeten im Meer und tranken Bier. An einem der Strände, der als Partystrand bekannt ist, tummelten sich viele nackte Menschen herum, was eher speziell war. Hier trafen wir auf Shayne und Karl, dem Geschwisternpaar aus Australien, weshalb wir am nächsten morgen ins Hostel wechselten, in dem diese zwei untergebracht waren.
Dieses Hostel liegt in Paia, einem kleinen Surferdörfchen am Meer. Überall findet man kleine Boutiquen, Bars und Restaurants. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt. Nachmittags fuhren wir mit Shayne, die ein Auto besass, nochmals nach Lahaina um dort schnorcheln zu gehen. Zu unserer grossen Freude sahen wir zwei riesige Meeresschildkröten, die so nahe an uns heran kamen, dass man sie hätte berühren können. Auch sonst sah man viele interessante, schöne Fische. Wenn man sein Ohren spitzte, konnte man unter Wasser die Rufe der Wale hören, die sich zu dieser Jahreszeit massenweise in den Gewässern Hawaiis herumtümpeln.
Tags darauf fuhren wir mit den zwei Australiern nochmals nach Hana, da die beiden noch nicht dort gewesen waren. Jedoch waren beide Jungs nicht sehr fit, weshalb wir die Strasse ohne grosse Stopps abfuhren. Nur beim eindrücklichen Red Sandy Beach hielten wir an und genossen ein schnelles Bad. Das Abendessen gönnten wir uns in einem Fischrestaurant. Hier kann man den einheimischen Mahimahi Fisch bestellen, welcher sehr empfehlenswert ist. Wohl einer der leckersten Fische den wir bisher probiert haben.
Den Tag vor unserer Abreise wollten wir eigentlich nochmals mit schnorcheln und Sonne tanken geniessen. Das Wetter hatte jedoch andere Pläne für uns vorgesehen. Es regnete den ganzen Tag ununterbrochen. So beschlossen wir, zusammen mit Shayne in den Kino zu gehen und uns American Sniper anzusehen. Der Film war nicht schlecht aber auch nicht hervorragend. Da Shayne kein Auto mehr besass (Karl flog bereits einen Tag zuvor zurück) und wir nicht auf den Bus warten wollten, versuchten wir es beim Zurückgehen mit Autostoppen. Ziemlich schnell hielt ein Truck mit einer Ladefläche an, auf der wir wunderbar Platz hatten. Schon komisch, man wird in den USA bestraft wenn man den Sicherheitsgurt nicht anschnallt, jedoch ist es erlaubt ohne jeglichen Schutz auf der Ladefläche eines Trucks transportiert zu werden. Welche Ironie!
So schnell wie er gekommen war, war der Aufenthalt in Hawaii schon wieder vorbei. Wir hatten drei super Wochen auf diesen paradiesischen Inseln und wir haben eine Menge tolle Leute kennengelernt, die wir sehr vermissen werden. Unser Favorit ist definitiv Kauai, da es hier sehr abwechslungsreiche, wunderschöne Landschaften gibt und weil dort superschöne Wanderrouten vorhanden sind, was man auf Kauai definitiv am besten kann. Doch auch Oahus Partyleben und das vielseitige Maui hat uns gut gefallen.