Vier Tage in Hoi An – vier Tage Regen. Schade, denn in Hoi An hätte es viele Outdoor-Beschäftigungen gehabt, und der Strand soll auch nicht der schlechteste sein. Wir waren viel in diesem kleinen, herzigen Städtchen unterwegs. Hoi An ist bekannt für seine billigen Schneidereien, somit liess sich Celina zwei Seiden – Kleider anfertigen, Simon und Yannick gönnten sich Massgeschneiderte Kaschmiranzüge. In der Schweiz hätten solche Kleider und Anzüge tiefe Löcher in die Brieftasche gerissen, in Vietnam konnte man am Abend locker noch mehrere Biere geniessen.
Weiter in Richtung Süden stoppten wir für zwei Tage in Nha Trang. Entlich gab es auch wieder ein paar Sonnenstrahlen zu sehen. Nha Trang ist bekannt für seine schöne Strände. Dies haben auch die Russen bemerkt, welche sich dort zahlreich niederlassen um ihren Badeurlaub zu geniessen. Den Tag durch am Strand herumliegen, die Nacht mit Bier und Vodka zelebrieren, wir taten es ihnen gleich. Hugo, ein Luzerner, um die 50 Jahre alt, besitzt seit zwei Jahren das erste Schweizer Bistro in Vietnam. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie gut es tat nach drei Monaten ein Stück Cervelat auf der Zunge zergehen zu lassen. Herrlich! Hugo ist ausserdem ein super netter Typ und im Ausgang nicht zu bremsen, wie wir bemerkten.
Dalat, die Stadt der Bergen, war unser nächstes Ziel. Der Regen kam wieder zurück, und die Temperaturen fielen unter 15 Grad. Wenigstens einen Tag war es nur bewölkt, so nutzten wir diesen aus um eine Motorradtour zu einem Wasserfall zu machen. Die Strassen in Vietnam sind erstaunlich gut befahrbar und der Verkehr ist nur in den Grossstädten unausstehlich. Der Elefanten-Wasserfall war übrigens ziemlich mächtig, aber es stank wie in einer Mülldeponie. In allen armen Ländern ist es leider immer noch üblich, dass der Müll mittels Wasser entsorgt wird, ob Fluss, See oder Meer, dies spielt da keine grosse Rolle. Die Entsorgung von Müll ist zu teuer, Geld welches die Einheimische und der Staat nicht besitzen. An einem Nachmittag besuchten wir das Crazy House, dieses Haus hat etwas von der Villa Kunterbunt, es ist riesengross und hat hunderte von Gängen und wunderschöne Schlafräume in verschiedenen Stilen. Die Abende in Dalat verbrachten wir damit uns kullinarisch weiterzuentwickeln. Es gab super Restaurants, eines unserer Lieblingsgerichte ist der Hot Pot, dieser ist ähnlich aufgebaut wie ein Fondue Chinoise. Man hat eine Suppe welche durch ein Feuer erhitzt wird, dort wirft man dann Meeresfrüchte, Fleisch, Sojabohnen, Pilze, Nudeln und verschiedenste Sträucher hinein. In kalten Tagen ist dies um so besser.
Die Letzte Station unserer Vietnamreise war Ho-Chi-Minh, früher Saigon. Ho Chi Minh war der Anführer der Truppen im Norden, Vietkongs, welcher den Kommunismus nach Vietnam brachte. Nach dem Sieg gegen die USA im Vietnamkrieg, und Einnahme des demokratischen Südens wurde die Stadt Saigon zu gunsten Ho Chi Minhs benannt. Ho-Chi-Minh ist mit mehr als 7 Millionen Einwohnern die grösste Stadt Vietnams, umso grösser ist der Verkehr und die Rollerdichte. Auf jeden Einheimischen darf minimum einen Roller gezählt werden, somit ist es keine Seltenheit, dass an einer roten Ampel gegen 500 Rollerfahrer warten. Der Besuch des Nationalen Kriegsmuseums war eine wucht, aber auch sehr traurig zu sehen wie viel leid im Vietnamkrieg über dieses Volk kam. Das Museum ist geprägt von Originalfotos, es wurde nichts zensiert. Im Vietnamkrieg gab es gegen vier Millionen Tote, die hälfte davon waren Zivilisten. Überall in Vietnam sieht man viele Krüpel und Behinderte Menschen, dieses kommt von Chemischen Chemikalien (Agent Orange), welches die USA gegen die Vietnamesen eingesetzt hat. Ho-Chi-Minh hat viel zu bieten, in den riesigen Markthallen kann man sich schnell verirren, und die vielen Parks dienen zum Entspannen nach einem strengen Tag. Kaum sitzt man in einem Park, kommen Einheimische Studenten zu dir. Sie wollen vorallem ihr Englisch aufbessern und können stundenlang mit dir quatschen. Leider mussten wir uns dann von Simon trennen, welcher weiter Richtung Süden zog. War hatten eine super Zeit mit ihm, und würden immer wieder gern mit ihm Reisen. Danke Simu!
Nach einer weiteren Nacht in der Nähe des Flughafens, standen wir um halb vier Morgens auf, da unser Flug früh in Richtung Singapur flog.
Wir hatten eine super Zeit in Vietnam, können dieses Land jedem empfehlen. Uns gefiel vor allem die abwechslungsreiche Landschaft, das Essen, die aufgeschlossenen Einheimischen und die schönen Strände. Leider hatten wir ein bisschen Pech mit dem Wetter, aber dies gehört natürlich zum Reisen dazu.