Von Phuket flogen wir über Bangkok nach Kambodscha, genauer gesagt in die beschauliche Stadt Siem Reap. Siem Reap ist bekannt für seine riesigen Tempel aus dem elften Jahrhundert. Der Angkor Wat, welcher der grösste Tempel von allen ist, ist das Markenzeichen von Kambodscha. Dieser ist sogar auf dem blau-roten Wappen kambodschas zu sehen.
Am ersten Tag schlenderten wir durch die Gassen, besuchten den Lokalmarkt und genossen eine Khmer Massage. Khmer, so werden die Einheimischen aus Kambodscha genannt. Ausserdem fanden an diesen Tagen das Wasserfestival statt. Dies besteht darin, dass man sich mit Ruderbooten dueliert. Khmers aus nahegelegenen Provinzen kamen somit nach Siem Reap, um zu zeigen wer in diesem Jahr die stärksten Ruderer hat. Angefeurt von Familien, Freunde und Touristen war dies eine riesige Sache und spannend zuzuschauen.Am nächsten Tag standen wir früh auf, denn wir wollten vor dem Sonnenaufgang bei den Angkor-Tempeln eintreffen. Wir mussten feststellen, dass wir da nicht die einzigen waren. An einem Teichufer des Angkor Wats standen hunderte von Touristen die versuchten das perfekt im Wasser spiegelnde Bild zu schiessen. An einem nahgelegenen Teich, wo das Wasser nicht so klar war, und somit nicht so viele Touristen zu finden waren, fanden wir doch noch Platz unsere Sonnenaufgangsbilder zu schiessen. Der Angkor Wat sieht nicht nur auf dem kambodschanischen Wappen gut aus, er ist gigantisch mit all den kleinen Türmen und Verzierungen in den Steinmauern. Die Anlage des Angkors ist riesig, wir hatten für den ganzen Tag einen Taxifahrer gemietet welcher uns von Tempel zu Tempel fuhr. Wir besuchten ausserdem den Angkor Thom, Preah Khan Tempel und den Ta Prohm. Alles ist sehr gut erhalten. Früher war diese Anlage eine komplette Stadt der Khmers, wo gelebt, gebetet und gefeiert wurde. Heute ist ein Touristenmagnet mit zwei Millionen Besucher pro Jahr. Wir waren fasziniert was es dort alles anzuschauen gab. Die letzten paar Stunden des Tages füllten wir damit aus, dass wir ein floating village anschauen gingen. Dies ist ein Dorf welches auf dem Wasser gebaut ist. Alle Häusser sind mit Bambus unterlegt, damit diese nicht versinken. Es ist interessant zu sehen wie Menschen so leben können, und sich fast nur mit Fisch und Reis ernähren. Obwohl diese sehr arm sind und nichts besitzen, sind sie immer gut gelaunt und haben keine Sorgen. Viele Schweizer könnten sich dort ein Vorbild nehmen.
Die Reise mit dem Bus von Siem Reap in die Hauptstadt Phnom Penh war keine grosse Sache. Wir brauchten etwa sechs Stunden. In Phnom Penh angekommen fand immer noch das Wasserfestival statt. Auch dort wurde gerudert, und dies am Mekong, einer der grössten Flüsse der Welt. Ca. 350 Langboote mit je 70 Khmers an Bord aus den verschiedensten Provinzen gingen an den Start, und das ganze wurde natürlich auch Live im Fernseher übertragen. Vor Ort hatte es über eine Million Zuschauer. Für die Touristen wurde direkt neben der Königsloge eine Tribüne gestellt, wo man das ganze gratis mitverfolgen konnte. Dies war somit unsere Hauptbeschäftigung für die nächsten zwei Tage. Am Abend gab es riesige Feuerwerke und Nachtmärkte zu bestaunen.
Um ein bisschen herunterzukommen von diesem ganzen „Ramba Zamba“ fuhren wir weiter nach Kratie. Das kleine Städchen am Mekong liegend ist sehr ruhig und wir beschlossen drei Tage dort zu bleiben. Wir mieteten einen Roller und fuhren am Mekong entlang Richtung Norden. Überall wurden wir freundlich begrüsst, die Kinder haben uns zugewunken und hatten eine riesen Freude uns zu sehen. Mit einem Boot besichtigten wir ausserdem Flussdelfine, welche es überall im Mekong gibt. Wir hatten grosses Glück und sahen bestimmt 20 Delfine. Den Rest der Tage nutzten wir zum Relaxen und unsere nächsten Schritte zu planen. Von Kratie ging es direkt zur Grenze nach Laos.
Kambodscha ist ein sehr vielfältiges Land und hat uns sehr gefallen. Für Touristen ist es sehr günstig hier zu Reisen, die Esswaren und Unterkünfte kosten fast nichts. Die Leute sind zudem unheimlich nett und hilfsbereit, dies ist nicht selbstversändlich, wenn man weiss dass Kambodscha Jahrelang in einem Bürgerkrieg stand, und der Staat tausende von Khmers ermordet hat. Kambodscha ist immernoch eines der vermintesten Länder der Welt.